Der Klick-Reiz als „Golden Standard“ bei der BERA-Messung ist nach wie vor unerlässlich bei der Ermittlung von Hörstörungen. Dieser Reiz wird nun kombiniert mit dem effektivsten, frequenzspezifischen Verfahren der BERA-Bessung, dem „Chirp“ auf dem AEP-System „MC-Corona“.
Durch die zeitsynchrone Applizierung von 2 Reizen, z.B. dem Klick und dem 500Hz-Low-Chirp entsteht eine Zeitersparnis gegenüber den Einzelmessungen. Dies ermöglicht daher mehr Messmöglichkeiten und damit zusätzlich eine frequenzspezifische Diagnose innerhalb der vorgegebenen Messdauer.
Mit der kombinierten akustischen Stimulation über das MUSIC-Modul steht nun ein effektives Verfahren zur simultanen, frequenzspezifischen Erregungsschwellenbestimmung mittels FAEP zur Verfügung. Bei geringer Reststörung (entspannter Wachzustand, Schlaf, Sedierung oder Narkose) können mit allen verfügbaren Reizformen (Click-, high- und low-Chirp) sowohl bei Einzel- als auch kombinierter Stimulation mit optimiertem Reizabstand die Schwellenbestimmungen bis nah an die subjektive Hörschwelle (Differenz < 5 dB) mit geringer Streubreite (< 4 dB) erfolgen. Bei der kombinierten akustischen Reizung mit dem Click als erstem Stimulus können über die Erregungsschwellenbestimmung hinaus auch alle relevanten Parameter der FAEP (Latenzen der Wellen Jewett I, III und V, Interpeaklatenzen, Amplituden, Potenzialmorphologie) miterfasst werden, um Schallleitungskomponenten, retrocochleäre Störungen, Hinweise auf Recruitment, Reifungs- und Verarbeitungsstörungen auf Hirnstammebene zu beurteilen. Treten unerwünschte Überlagerungen der zweiten Reizantwort im Rahmen der Erregungsschwellenbestimmung z.B. durch durch Reflexe der postaurikulären Muskulatur (PAM) auf, können diese durch Platzierung der Referenzelektrode am Inion sowie dem contralateralen Mastoid wirkungsvoll vermieden werden.
Folgende Reizkombinationen sind zurzeit möglich:
· Klick-Reiz+500Hz Chirp oder
· 4KHz+500Hz Chirp